(Fast) Gestrandet in Miami

Guten Tag allerseits. Ich freue mich, hier zu sein, dies ist mein erster Beitrag und dann auch gleich eine epische Anekdote:

ROUTING: BER-LHR-MIA-PTP und zurück in C (BA/AA Kombi)
DATUM Hinflug 22/23 03., Rückflug 04/05. 04.
Achtung wichtig: Durchgangsticket auf AA stock, auf dem Hinweg KEIN stopover in MIA, nur transit (<24h), d.h. EC 261 anwendbar

Nach einer Schlechtwetterlage in MIA wurde der Flug nach PTP mit ca. 4h Verspätung geboardet. Dann traten technische Probleme an der Radarbox unter dem Rumpf auf und Maintenance hatte in den folgenden zwei Stunden erfolglos versucht das Problem zu lösen. Alle Passagiere mussten wieder aussteigen und nach einer weiteren Stunde wurde der Flug komplett gestrichen.

Die Herausforderung: AA fliegt die Strecke MIA-PTP nur einmal in der Woche. Dementsprechend sah dann auch der Umbuchungsvorschlag von AA in der App aus: Drei Tage später mit Zwischenübernachtung in JFK nach PTP. Völlig indiskutabel.
Zu dem Zeitpunkt wollte ich eigentlich zurück nach Hause fliegen. Zielort nicht erreicht müsste eigentlich 100% Refund bedeuten, auch wenn Ticket angeflogen.
Dann aber einen AF Flug (617) am 24.03., also am nächsten Morgen entdeckt mit Verfügbarkeiten in C (und Y). In der Flagship Lounge Umbuchung auf diesen Flug verlangt und nicht bekommen („no agreement with AF, it’s a different alliance“ etc.).

Also haben wir den AF selber gebucht und bezahlt. Können wir dann wenigstens ein Hotel bekommen bis morgen? Fehlanzeige! („We don’t pay for hotels when the issue is bad weather“- But the reason why the flight was cancelled was a technical, not bad weather- „Sorry, but system says bad weather“).

Also: Keine Betreuungsleistung, keine Umbuchung, keine Hilfe.

Am nächsten Morgen haben wir etliche Mit-Leidtragende in der AF Maschine wieder getroffen. Niemand war von AA auf diese Möglichkeit umgebucht worden. Alle hatten diese selber gebucht und bezahlt.

Unterm Strich hatten wir etwa EUR 1500 zusätzliche Kosten und suchen nun nach Möglichkeiten, zumindest einen Teil davon wieder zu bekommen.

Dies ist schwieriger als gedacht. Die ganzen Portale lehnen z.T. schon gleich im ersten Schritt ab (Origin of Flight und Operating Airline non-EU), da sie auf ein solches Routing nicht eingestellt sind. Andere lehnen wegen der Wettersituation in MIA am 23.03. ab. Gut, wir wissen es besser, aber bei der tatsächlichen Wettersituation is AA erstmal fein raus.

Unser Ansatz ist aber gar nicht einmal EC 261, sondern die Tatsache, dass AA uns nicht bis an den gebuchten Zielort befördert hat. Für uns war die Reise mit AA in MIA zu Ende und den Weiterflug ans Ziel musste wir selber organisieren.

Nachtrag: Nachdem wir MIA-PTP auf AF für den nächsten Morgen selber gebucht hatten, mussten wir die unsinnige Umbuchung seitens AA (MIA-JFK-PTP für drei Tage später mit overnight in New York) natürlich aus unserer Buchung entfernen lassen, da wir sonst unsere Tickets für den Rückflug ab PTP nicht hätten nutzen können. Das wäre ja noch eine schöne Steigerung der Probleme gewesen, wegen no-show den Rückflug gestrichen zu bekommen.

Hat jemand irgendeine Idee, ob man hier irgendwie erfolgversprechend die Kosten für die Ersatzbuchung, für die Übernachtung oder eine Entschädigungsleistung oder IRGENDWAS von AA einfordern kann, um den entstandenen Schaden zumindest etwas abzupuffern?

Bin für jede Idee dankbar!

Beste Grüße aus der Hauptstadt.

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Das wäre meine Frage. Hat AA euch von PTP zurückbefördert, obwohl ihr ein Ticket-Leg nicht wahrgenommen habt?

den 5th freedom AF617 halte ich persönlich für einen Wunder, sonst wärt ihr wirklich gestrandet.

Gruß zurück aus der heimlichen Hauptstadt.
E.

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Hallo E.,

wie gesagt, wir haben nach der AF Buchung in der Lounge in MIA das verbleibende AA Ticket re-issuen lassen, damit wir den Rückflug normal nutzen können. Das hat auch geklappt. Einer der hier Betroffenen ist Travel Agent und wir wussten, was zu tun ist…

Übrigens ist AF 617 keineswegs ein 5th Freedom Flug. PTP ist tatsächlich Frankreich und sogar EU (nur natürlich nicht Schengen…).

Beste Grüße

wusste gar nicht, dass es einfach so geht. Müsste der Ticket noch mal ausgestellt werden?

Natürlich. Du hast absolut Recht. Ich nehme meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil :slight_smile:

Gruß,
E.

Von „einfach“ kann nicht die Rede sein, aber bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon ausreichend unsren Unmut über die Situation kundgetan. Wir waren zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Stunden am Flughafen und mehr als unzufrieden mit der Situation und den nicht vorhandenen Lösungsansätzen seitens AA.

Ich komme daher aus noch einmal auf die ursprüngliche Frage zurück: hat jemand eine Idee, ob und wie man in diesem Fall versuchen kann, entstandene Mehrkosten von AA zurück zu fordern?

Sorry für das Abschweifen.

ich habe keine Erfahrung. Ich empfehle dir aber die deutschsprachige Hotline anzurufen +49 69 17489914. Sie haben mich bisher bei drei verzwickten Situationen richtig gut geholfen.

viele Grüße
E.

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Hi E.,
das ist QR und nicht AA. Aber natürlich habe ich bereits m it AA in FRA telefoniert und wurde auf ein Reklamationsformular auf deren Website verwiesen.

Ich gehe davon aus, dass AA freiwillig gar nichts bezahlen wird, mit dem Argument Wetter/höhere Gewalt. Trotzdem hätten sie in meinen Augen Betreuungsleistungen und eine Ersatzbeförderung zur Verfügung stellen müssen, was nicht passiert ist.

Sorry. ich habe mich verguckt:
+49 6958996485

Das hört sich nach einer sehr stressigen Reise an.
Und natürlich stehen die Unterhaltsleistungen (Hotel etc) zu selbst wenn es das Wetter gewesen wäre. Auch die Rückreise zum Ausgangspunkt hätte zugestanden selbst ohne Bemühungen den JFK Irrsinn zu stornieren.

Ich würde jetzt keine weiteren Telefonate oder Online-Formulare bemühen sondern die Forderung ausformulieren und mit Fristsetzung per Einschreiben oder Fax (wenn sich eine Nummer findet) schicken. Empfänger ist dann ggfs (und sehr wahrscheinlich) in Verzug. Danach Klage, entweder per small claims court ohne Anwalt oder einem Anwalt übergeben.

Just my 5 cents worth

Das ist hart und alles andere als Kundenorientiert. Zumal eine Umbuchung auf andere Airlinegroupes sofern Verfügarkeiten doch kein Problem sind. Hätte da sogar ein Downgrade in Kauf genommen.

Ich würde das ganze zusammengetragen an BA Customer Support in D senden da ja AA kein Interesse zeigt was eigentlich denen ihr Job wäre mit der Weiterleitung nach Europa.

Vielleicht wäre es sogar besser gewesen sich von den USA dort direkt bei BA in D zu melden (sofern es die Zeitverschiebung ermöglicht).

Ich hoffe das da noch was positives für dich rauskommt, wenngleich es wohl nicht einfach werden wird.

Hallo Reneh,
danke für den Vorschlag.
Ich gebe zu bedenken, dass dies ein AA Tarif ist und das Ticket auf AA ausgestellt wurde. Im ursprünglichen Eticket wurden auch die BA Segmente mit AA Flugnummer angezeigt. BA wird sich da schön raushalten. Die haben Ihren Teil der geschuldeten Beförderungsleistung ja auch anstandslos erbracht…

Hört sich für mich irgendwie auch so an, als wäre gütlich da nix zu machen. Vermutlich wird dir nix anderes übrig bleiben, als den Vorschlag von @marepacificum zu befolgen.

Würde nicht direkt die juristische Keule schwingen oder einen Anwalt bemühen, das verursacht erstmal nur Kosten.
AA hat auf deren Website EU Recht eine eigene Seite auch mit Kontaktinfos, an die würde ich mich mal wenden.

Wenn man nicht weiter kommt, kann man immer noch eskalieren wie @marepacificum vorschlägt.

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Trotzdem probieren. Ich hatte bei einem von DL ausgestellten Ticket wo ich 3 Tage länger auf Kauai gestrandet bin am Ende mit AF/KLM das ganze (positiv) geklärt.

Für die Zukunft würde ich es vermeiden Verbindungen zu buchen die nur wöchentlich 1x oder so angeflogen werden.
Ist mir zu riskant sowas. Wenn man Weltreise ist und viel Zeit hat mag es gehen, aber bei einem kurzen Urlaubstrip kann es im Desaster enden.

Sorry, aber ich unterstelle, dass es sich im angedeuteten SkyTeam Fall „lediglich“ um kulante Lösungen für erforderliche Umbuchungen ging und nicht darum, echtes Geld einzutreiben… KL/AF werden für ein auf DL stock ausgestelltes Ticket keinen Cent rausrücken.

Es ging darum das AA das ganze annimmt und dann nach Europa an BA weiterleitet und die es hoffentlich im Sinne des Kunden bearbeiten.
So war es bei mir, man hatte mir sogar eine Umbuchung auf Oneworld/Star Alliance in C angeboten, am Ende dann doch KLM.

Auch in Y wurde ich von KLM schon binnen 1 Stunde automatisch auf LH von STR-DRS umgebucht wegen gecancelten Flug.
Und das hätte man in deinem Fall von AA auch erwarten können gerade bei einem C Ticket umso mehr.

Probiere es auf jeden Fall aus…verloren hast du ja schon ne Menge Geld und der elendige Stress :frowning:

Hallo allerseits, die meisten Portale lehnen die Übernahme des geschilderten Falls ab, bzw. sind vonvorneherein so unflexibel im Setup, dass man diesen fall erst gar nicht anfragen kann. Manche kommen mit der Aussage, dass der Flug AA 2367 nicht unter die EU VO fällt (ohne das gesamte Routing zu berücksichtigen) und andere kommen zu der Aussage, dass am 23.03.2024 in MIA schlechtes Wetter war und daher kein Anspruch besteht, ohne darauf einzugehen, dass die Betreuungsleistung (Hotel) und Weiterbeförderung auf dem nächstmöglichen Flug trotzdem geschuldet ist, unabhängig von Wetter oder nicht Wetter.
Übrigens kann man ja die Kennung der Maschine, die für den Flug am 23.03. vorgesehen war noch nachvollziehen (N910NN) und siehe da, nachdem der Flug AA 2367 am 23.03. annulliert wurde, kam diese Maschine erst am 25.03. wieder zum Einsatz…

Hat jemand schon einmal etwas von diesen beiden Anbietern gehört, die offensichtlich nicht zu den Großen gehören und deshalb vielleicht etwas flexibler sind:
„SOS Flugverspätung“ aus Berlin oder „MYFLYRIGHT“ aus Hamburg?
Ich tendiere zu SOS, da dort eine echte Anwaltskanzlei dahinter zu stehen scheint (SOS Recht GmbH/ Mueller Legal).
Die Hamburger waren sehr schnell, einfach alle belege zusammen zu sammeln, die pauschalisierte Entschädigung drauf zu knallen und dann mal eben ca EUR 2800 von AA zu fordern. Da klappt m.E. sowieso nicht.

Was heißt, du tendierst zu SOS? Wenn die anderen bereits in deinem Namen eine Forderung verschickt haben, kannst du ja nicht einfach wechseln und nochmal eine zweite, abweichende Forderung verschicken lassen…

Erstens gibt es bei derartigen Vertragsabschlüssen 14 Tage Widerrufsrecht und zweitens haben „die anderen“ nie einen schriftlichen Auftrag oder gar eine Abtretungsvereinbarung von mir erhalten. Ich sag ja, die waren sehr schnell. Was sie tatsächliche gemacht haben und was in der Fallzusammenfassung angezeigt wird muss ja auch nicht unbedingt dasselbe sein…

Ich habe meinen Fall bei mehreren Anbietern vorgetragen und von den beiden genannten eine Übernahmebereitschaft signalisiert bekommen und die entsprechenden Vordrucke zur Unterschrift für die Abtretung.

Dass ich den Auftrag nur einmal vergeben kann, ist mir schon klar…