Business Class Battle of the Year

Moin Zusammen,

Bei meiner letzten Reise dürfte ich verschiedene Business class Produkte erleben. Ich dachte, ich könnte den direkten Vergleich wagen und hier im Forum darüber berichten in einem „Business Class battle of the year“.
Ihr könnt euch vorstellen, dass der Vergleich höchst unwissenschaftlich, subjektiv und als Momentaufnahme zu betrachten ist, umso spannender wird es.
Jeden Tag werde ich ein Update machen.
Bleibt mit mir dran, denn es gibt ein Überraschungssieger.

Meine Vergleichskriterien sind wie folgt: Abflug-Flughafen, Lounge, Boarding, on Board Service, Essen, Entertainment, Sitz/Sitzcomfort sowie Crew. Für jede Kategorie gibt es bis zu fünf Punkte zu vergeben, ganz subjektiv und unwissenschaftlich. Das Ergebnis wird dargestellt: Preis/Summe der Punkte, um ein Preis-Leistungsverhältnis darzustellen.

Are you ready?

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Na dann leg mal los, ich bin gespannt auf`s final :smiley:

los geht es mit

Emirates: MUC-DXB im A388
gebucht in Y (Eco) one way für 499€. Ich habe dafür den 200€ AMEX-Guthaben eingesetzt und gönnte mir eine Sitzplatzreservierung für 36€ (Leider habe ich mein Emirates Gold Status im Zuge der Pandemie nicht verlängern können und bin erst auf Silber und dann auf Blue abgerutscht :cry:). Beim Checkin konnte ich das Angebot für ein Upgrade für 642€ nicht widerstehen. Bei B777 hätte ich das nicht getan aber bei A388. Insgesamt für one-way kamen 978€ zusammen. normaler Preis für C wäre 2120€.

Flughafen: MUC, Terminal 1, 4 Punkte
Terminal 1 in MUC ist aus einer Zeit gefallen, wo man Flughäfen so entworfen hat, dass die Menschen möglichst kurz dort verweilen. Mittlerweile ist der Trend ein anderer. Ein Punkt Abzug dafür. Rest (Secu, Wartezeiten, etc.) war Top.

Lounge, 4 Punkte
Als last Minute Upgrader mit Emirates hatte ich leider keinen Zugang zur renovierten Emirates Lounge in MUC. Ich begnügte mich mit der
„Airport World Lounge“ im Non-Shengen Bereich nahe B Gates. Alles in allem, eine sehr solide Lounge, Hell, groß, gutes Essen. Die Lounge erstreckt sich auf zwei Etagen. Die versteckte und nicht sehr besuchte obere Etage ist gar größer, heller mit Duschen dazu und auch ein Kinderbereich.


Boarding: 4 Punkte.
Boarding war um 20 Minuten verspätet aber fix. Für den A388 gab es zwei Brücken, eine für den Oberdeck und eine für den Unterdeck. Der
Flughafen München Terminal 1 hat es ganz geschickt gelöst, auch wenn das Gebäude für den A380 nicht entworfen wurde. 2 Minuten vor der planmäßigen Zeit bewegte sich der A380, allerdings musste der Flieger wetterbedingt enteist werden. Das hat mindestens 45 Minuten Zusatzzeit gekostet bis zum Abheben der Maschine.

On board Service: 4 Punkte
Es gibt nichts, was ein Business Class Service vermissen lässt: Welcome Drink, Emeneties und mit der Bar dazu hat Emirates das für I-Tüpfelchen gesorgt. Allerdings startete der Service recht spät. Wir waren fast 90 Minuten in der Luft, als das ganze losging. Ein Punkt Abzug dafür.

Essen: 5 Punkte
Für mich gibt es ein klares Validierungskriterium zum Essen: die Weinkarte. Bei Emirates haben sie bei Champagne, Weißwein, Rotwein und Dessertweit richtig gute Treffer gelandet. Keine Bückware sondern richtig tolle „Geheimtipp“ Weine. Der friaulische Attems Cincins ist so einer, sowie ein Margeaux Chateau Giscours aus dem 2008. Wow. Essen war sehr lecker und optisch gut serviert. Siehe Die Photos im Essen thread.(Zeigt her euer Essen in der Business Class - #518 von Emmanuel)

Entertainment: 4 Punkte
Wie nur vier Sterne? bei ICE, dem mächtigsten Bord Entertainment in the sky. Ja. Ich hätte denen noch 3 Sterne gegeben und das liegt nicht an Emirates sondern daran, dass neue Filme Schrott sind. Ich habe eine Ewigkeit gebrowst, bis ich was unterhaltsames gefunden habe, zwar irgend ein B-Film mit Tom Berenger aber hey, besser als irgend eine neue Woke Scheiße.

Sitzcomfort: 5 Punkte
Die Sitze der A388 sind echt in die Jahre gekommen und sieht nicht mehr so schön aus, bleiben jedoch was Polsterung, Länge und Ablagemöglichkeiten immer noch top of the crop. Zusätzlich kommt die eigene Minibar und eine Zusatzpolsterung (Matratze), welche gleich nach dem Abflug angeboten wurde

Crew: 4 Punkte
professionelle Crew, außer Frage. Das Besondere für den 5 Punkt hat jedoch gefehlt. Sie haben ihr Arbeit 100% erledigt und toppen an Freundlichkeiten alles, was wir in Europa kennen, dennoch reichte es nicht für die 5 Punkte. Ich habe Flüge mit Emirates erlebt, wo die Crew noch um eine andere Dimension besser war.

Alles in allem sind 34 Punkte für den Preis von 977€: das macht dann ca. 29€ pro Punkt, ganz unwissenschaftlich und subjektiv.

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Schöne Idee, freue mich auf Deine Berichte.

Spoiler:
The Winner is…LH!

:laughing: kleiner Scherz :smiling_face:…tippe auf PAL.

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Den A 388 bin ich noch nie geflogen. Wo hast Du den aufgetrieben?

Das ist die Abkürzung für A380-800. Davon hat Emirates mindestens 140 Stück. Du bist sicherlich damit geflogen.

Ah, wusste ich nicht. Wieder was gelernt.

weiter geht es mit:

Cathay Pacific auf Langstrecke im A359: von Dubai nach Hong Kong
gebucht habe das Ticket direkt bei Cathay gegen Cash für 460,19€ von DXB über HKG nach Manila. Anteilig an geflogenen Meilen wären die Kosten für den DXB-HKG leg bei 386€.

Flughafen: DXB, Terminal 1, 4 Punkte
Der alles außer Emirates Terminal ist rappelvoll und richtig busy. Umso erstaunlich, wie effizient sie die nichtaufhörende Menschenströmung geleitet haben. Von den Checkin countern über Immigration (automatische Gates + klassische Schalter) sowie eine rund um die Uhr arbeitenden dutzend Security scanner und ein Peoplemover. Ich bin keine Sekunde stehen geblieben, obwohl ich angesichts der Menschenmassen das schlimmste erwartet habe. Chapeaux DXB. Auch im Airside sieht alles pico bello aus: offenes Gebäude, shop und dine, wie das Auge reicht, Menschen überall aber nirgendwo Schlangen. Es gibt ein Punkt Abzug wegen fehlendem Fast track für Premium-Class Flieger.

Lounge: 5 Punkte
Qual der Wahl hat man hier in Terminal 1. Es gibt ca. 10 Lounges von verschiedenen Airlines: Lufthansa, Gulf Air, BA, AF/KLM (Skyteam lounge) sowie Marhaba Lounge, Ahlan Lounge Business class, Ahlan Lounge First Class. In Marhaba, Ahlan BC sowie Skyteam konnte man mit Priority Pass reingehen und da bildeten sich tatsächlich Schlangen, denn anscheinend sind die Lounges voll. Über Cathay habe ich die Einladung in der Ahlan First Class lounge: 5 Sterne: groß, geräumig, angenehm mit sowohl A-la-carte Restaurant als auch Buffet Bereich. Bei beiden gab es richitig leckeres Essen und eine große Auwahl an Getränke. Spa Bereich gibt es gegen Bezahlung dazu. Lounge wurde immer voller, so dass fast jeder der großen Sitze besetzt war. Ich habe dann eine Stunde vor meinem Abflug zu BA Lounge gewechselt. Dort war es immer noch wenig los, da der BA Flug viel später abflog. Dort ist es eher eine BC Lounge, auch wenn man sich mit „Concorde Bar“ rühmt. vom Angebot rangiert diese weit hinter den anderen Lounges, wie Ahlan BC, Ahlan FC, Skyteam, LH Senator Lounge. Die Sitzordnung ist aber recht nett und typisch BA gemacht, dezent bunt und mit sehr bequemen Sitzen.

Ahlan First Class Lounge (Eingang von Außen)


Ahlan First Class Lounge (Restaurant Bereich)

British Airways Lounge

Boarding: 5 Punkte
Pünktlich und geordnet. Jede Reiseklasse hat einen eignen gekennzeichnten und mit Band abgetrennten Bereich: Business, Premium und Economy. Economy wurden in weiteren Gruppen geboardet und sowohl per Monitor als auch per Lautsprecher angekündigt. Es liefen zusätzliche Mitarbeiter an die Schlangen vorbei und haben die Bordinggruppen bei den Passagieren geprüft. Business class hatte einen eigenen Brückenfinger.

Onbord service: 3 Punkte
Aufgrund der späten Stunde scheint auf dem Flug ein reduzierter Service stattzufinden. Crew war wenig entspannt und wollten scheinbar so schnell wie möglich die Kabine verdunkeln. Ich wurde sehr hastig persönlich von der Pursette begrüßt.

Essen: 2 Punkte
Die Weinkarte hat überzeugt. Das Essen habe ich vorbestellt. Ich bekam mein Tablett serviert. War Ok. Erstaunlicherweise fehlte die Suppe obwohl diese auf der Karte aufgewiesen ist, suppenlöffel war dabei aber keine Suppe. Meintentwegen. Was ist mit dem Dessert? Auch nix. Die FA hat das Tablett geräumt und nicht danach gefragt. Meinetwegen, habe auch kein Hunger, aber für eine 5* Airline ist das sehr schlecht.
(siehe Zeigt her euer Essen in der Business Class - #521 von Emmanuel)

Entertainment: 5 Punkte
Das Cathay System ist sehr gut und sehr modern. Das System lässt sich intuitiv bedienen wie bei einem Tablett oder Smartphone. Für die Fernbedienung, die man an die Seite andocken kann und darüber jederzeit auf wichtige Funktionen zugreifen kann (Spielfilm pause, licht
an/aus, etc…) gibt es ein Plus. Schnell konnte ich auch einen unterhaltsamen Film finden, gut gegen böse, verletzliche Helden, ein Paar Sprüche
und fertig ist die Kiste.

Sitze/Sitzcompfort: 4 Punkte
Eigentlich mag ich keine reverse herringbone Sitze. meistens sind sie eng und unbequem. Das ist bei Cathay tatsächlich nicht der Fall. Sitz ist bequem und gut gepolstert ( + Matratze dazu). Ein Paar geshickt angelegte teils verstellbare Flächen links und rechts erhöhren die Liegefläche.

Crew: 3 Punkte
Crew war professionell, freundlich und hilfsbereit. Leider strahlten die FA heute einen sehr hektischen Einduruck. Der Flug war sehr pünktlich. Die Hektik verstehe ich nicht. 3 Punkte resultieren aus dem Vergleich zu meiner Erwartung.

Ergebnis ist 31 Punkte für 386€. das sind 12,5€ pro Punkt, ganz unwissenschaftlich und rein subjektiv

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Nächste Runde: Cathay Pacific Kurzstrecke HKG-MNL für den Preis von 74€ (Aneilig am ganzen Ticket). Geflogen wurde mit einem 18 Jahre alten A330.

Flughafen: 5 Punkte
Jeder, der schon mal im Hongkonger Flughafen wird hier vermutlich zustimmen. HKG ist eins der besten Flughäfen der Welt. Einziger Wermuttropfen ist sein Abstand zur Innenstadt. Für Transit ist das jedoch irrelevant.

Lounge: 5 Punkte
Ich war bei der First Class Lounge „the Pier“. Für einige ist das die beste Flughafen-Lounge weltweit und vermutlich hat man damit nicht Unrecht. Was meint ihr? Gern kommentieren. Ich habe mir als erstes eine Massage geholt, dann geduscht und dann Schlaf nachgeholt in einer eigenen „Ruhe“-Suite mit Blick auf dem Flugfeld. Im A la carte Dining Bereich habe ich auch meinen Mittagsessen nachgeholt. Mir wurde stolz ein zweites Menü präsentiert, das der Rosewood-Hotel Starkoch extra für die first class lounge „the Pier“ konzipiert hat. Es war ein 3 Gang italienisches Menü, das ich dankend abgelehnt habe. Italienisch kann ich zuhause besser essen.

Boarding: 5 Punkte
Pünktlich und Reibungslos nach Gruppen. Gates funktionieren über Gesichtserkennung. Ich war wieder begeistert, wie die Boarding-Agents aktiv die Menschen gesteuert und betreut haben beim Boarden. So kann es eben gehen, und mehr Platz als in Frankfurt oder in München gab es in Hongong nicht wirklich.

Onbord service: 4 Punkte
Auch hier ist Cathay Pacific grundsolide. Man hat alles, was man braucht für den kurzen Flug. Die FA haben vor dem Abflug die Essenswünsche der Business Class Paxe (24 Mann) aufgenommen. Nach dem Abflug und just nachdem die Anschnallzeichen erloschen sind, verteilten die FA die individuellen Essenstablets zügig, so dass nach 30 Miniuten in der Luft jeder sein Essen vor sich hatte und einige sogar schon aufgegessen haben. Das war fix.

Essen: 2 Punkte
Es gab eine Auswahl zwischen 2 Menüs (Hünchen oder Fisch). Das ist für ein 5* Airline nicht ausreichend. Ich habe Hünchen gewählt, hat mir aber nicht geschmeckt.
(siehe Zeigt her euer Essen in der Business Class - #523 von Emmanuel)

Entertainment: 4 Punkte
Das gleiche System sowie Inhalt ist wie auf dem Longhaul Flug, bloß auf einem kleineren Monitor, das im Vordersitz verbaut ist. Klein ist relativ, denn einige europäische Fluggesellschaften haben kleinere oder gleich große Monitore auf ihre Langstrecken-Flieger.

Sitze/Sitzcompfort: 2 Punkte
Die 2-2-2 Konfig ist veraltet. Sitze sind lediglich Recline Sitze, wie bei moderner Premium Eco. Trotz der sehr guten und bequemen Polsterung der Sitze so waren die Verstellmöglichkeit sehr begrenzt.

Crew: 4 Punkte
Crew war sehr freundlich, extrem professionell und sehr fix auch auf Anfrage, jedoch nicht proaktiv und verschwanden nach dem Essensausgabe in der Galley

Ergebnis ist 31 Punkte für 74€. das sind 2,4€ pro Punkt, ein galaktisches Preisleistungsverhältnis. Ich weiß, der Ticketpreis wäre ohne den anderen Langstreckenleg nie allein zustande gekommen, aber hey wie gesagt ganz unwissenschaftlich und rein subjektiv

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Du hast recht, die ist schon super. Als beste würde ich allerdings The Wing in Hongkong wählen, wegen der Luxusbäder. Aber das ist wie immer Geschmacksache und Ansichtssache.

Ja die Bäder und der Bügelservice :slight_smile:

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Das ist ja mal ein Hammer-Preis! Mit wieviel Vorlauf hast Du das gebucht? Scheint mir nicht wirklich ein Standardpreis zu sein, sondern riecht nach Sonderpromo oder Error Fare?

Das war ein gewöhnlicher Deal.
Die ganze Wahrheit ist, dass ich ein Return Ticket Manila-Dubai gekauft habe für 920€.
wenn man in Deutschland und Europa wohnt, ist eher nicht die richtige Richtung. Ich habe vergessen, wo ich den Deal gefunden habe aber es war definitiv nicht bei TD.

Grüße
E.

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Ergänzung: Ticket habe ich ende April gekauft. Hinflug bereits in Juni absolviert.

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Nächste Runde ist Philippines Airlines (PAL) auf dem Leg MNL-TPE.
Ticket habe ich als Prämientickt für 17500 Mabuhay Meilen + 62 US$ gekauft. Mabuhay ist der Loyality Programm von Philippines Airlines. geflogen wurde mit einem 3 Jahren alten A321.

Flughafen: 3 Punkte
Philippines Airlines (PAL) operiert seit dem 16.06.23 auf internationalen Flügen von Terminal 1 aus. Somit hatte ich nun alle MNL vier Terminals durch.
Ausgerechnet der scheinbar älteste und auch veraltete Terminal dient dem lokalen Carrier als Basis. Terminal 1 sieht wie Tegel aus, Beton, grau, unbequem und einfach schäbig.

Lounge: 4 Punkte
Während der Pandemie zog PAL komplett in Terminal 2 um. Man hatte scheinbar die Zeit genutzt, um die Mabuhay Lounge in T1 in Schuss zu bringen. Das ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Es ist eine große Lounge mit verschiedenen Sitz- und Entspannungsecken. Lounge ist lichtdurchflutet durch die Fensterfront (Blick auf Flugfeld), Ein Essensbereich mit überdurchschnittlichem und sehr variablem Angebot. Klasse. Alleine das Getränkeangebot ist so la la.

Boarding: 4 Punkte
in Terminal 1 sind die Gates bzw. die respektiven Boardingbereiche physisch getrennt, was heißt es sind separate Räume, die eine Ebene tiefer durch Treppen erreichbar sind. Einen Fahrstuhl habe ich nicht gesehen. Boarding war allerdings zügig und in Gruppen. Ich habe es mir angeschaut und nochmal erstaunt, dass es hier auch wunderbar klappt trotz dem engen Bereich: keine Gedränge, jeder haben gewartet bis die Gruppe aufgerufen wurde.

Service: 4 Punkte
Sehr solider Service: 2 mal Hot towels, welcome drinks, Mahlzeiten. Für einen weniger als 2 Stunden Flug ist es toll.

Essen: 3 Punkte
Es wurde auf einem Tablett serviert: trockener Salat (kein Dressing!!), Hauptspeise (sehr gut), ein asiatisches Dessert sowie ein weiches Bötchen mit Butter. Getränke-Karte war passabel, jedoch schon besser als was ein KLM auf Langstrecke serviert. Überrascht wurde ich von einem nachträglich servierten Eis, Auswahl Vanilla oder shoko (siehe Zeigt her euer Essen in der Business Class - #524 von Emmanuel)

Entertainment: 0 Punkte
Es gab nüschts. Keine inflight entertainment monitore, keine Ersatzgeräte (wie z.B. die Pads bei SIA für ähnlich bestuhlte Flieger): Zero Points!

Sitze/Sitzcomfort: 2 Punkte
Der Recliner breiter Sitz für Schmalrumpfflugzeuge ist Standard und er tut’s auch für solche kurzen Flüge. Von mir bekommt er auch standard-mäßig 2 Punkte.

Crew: 5 Punkte
Crew war von Angang an sehr aktiv und zuvorkommend. BC war fast zu 80% voll. Es waren 2 FA und sie haben immer aktiv nachgeschaut, ob die Kunden was bräuchten, ob sie noch mehr trinken wollen und immer in dieser unglaublich philippinische freundliche Art.

Lass mal sehen. Das sind 25 Punkte für sagen wir mal 60€, macht 2,4 € pro Punkt, ganz unwissenschaftlich. Mit einem Prämienticket ist das Kostennutzenverhältnis grundsätzlich immer besser.

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Der Weg zurück aus Taiwan habe ich mittels Flying Blue Prämienticket gebucht. FB Prämientickets sind verdammt teuer geworden. Da muss man in der Regel nahezu über 200k Meilen für ein oneway Ticket zw. Asien und Europa hinlatzen. Ich hatte Glück und konnte einen
Flug TPE-AMS-MUC für 105k Meilen und 216 € (Steuer und Gebühren) ergattern: TPE-AMS mit China Airlines und AMS-MUC mit KLM

Runde 5: TPE-AMS mit CI und es wird eins der längsten Flüge meines Lebens: 15 Stunden 40 Minuten „Butt-in-Seat“, denn die taiwanesischen Carriern trifft es doppelt so hart: sie durften nie über China fliegen und seit dem Ukraine-Krieg auch nicht mehr über Russland und die Ukraine.

Flughafen: 4 Punkte
TPE internationaler Flughafen ist ewig weg draußen, von meinem Hotel aus fast 45km und ist mit Taxi für ca. 50€ zu erreichen. Bei Rushhour kann das zwei Stunden veranschlagen. Beste Methode ist die Express-MRT zu nutzen für lediglich 150 taiwanesische Dollars. China Airlines (CI) operiert von Terminal 1, nicht wirklich hochmodern aber auch nicht schlecht. Ich hatte den Eindruck, der Ankunftsbereich ist viel gehobener als der Abflugbereich. Letzteres erinnert mich stark an Terminal 1 in MUC, schlicht und funktional

Lounge: 4 Punkte
Im Vergleich zu EVA Air (5 Sterne Airline) ist China Airlines der kleine Bruder mit nur 4 Sterne. Die Lounge (nahe A-Gates) war von der Innenausstattung recht schick und mir gefiel der dunkle Design. Das erinnerte mich stark an die LATAM Lounge in SCL.
Sitzen ist dort in verschiedene Varianten angeboten und ist sehr bequem. Weniger ruhmreich ist das fehlen von vernünftigen Duschen (lediglich eine abgeranzte Kabine) sowie das mangelhafte Angebot an Getränke und das nur überdurchschnittliche Essen.

Boarding: 5 Punkte
Boarding war anstandslos und sehr zügig abgelaufen nach Gruppen. Überpünktlich ist der Flugzeug, ein 6 Jahre alte A350 abgedockt.

Onbord service: 4 Punkte
Prädikat sehr gut. Alles was man von einem hochwertigen Business class service war dort: Welcome drinks, mehrfache hot towels, hochwertige Emenity Kits von Northface, Weiche Sitzauflage, Slippers (sehr wichtig) sowie pre-meal order. Der Ablauf der Service stockte dennoch hier und dort. Ich meine, sie hatten auf den Flug zwei bis drei newbies als FA dabei. Ein Punkt Abzug.

Essen: 4 Punkte
Ich habe mein Essen vorbestellt und zwar ein Sonder-Set („drei Michelin sterne chinesische Spezialität“). Das wurde von CI per e-mail angeboten und das sah auf dem Bild natürlich sehr appetitlich aus und es wurde auch sehr ansehnlich serviert (Zeigt her euer Essen in der Business Class - #527 von Emmanuel). Es gab 5 Vorspeisen (Sichuan-style scharfer Rettich, Kürbis-Stücke mit Osmanthus-Dressing, Kürbis Stücke mit Zitrone,
Geräuchertes Ei mit Gurken und Senf-Sauce, Schweinesülze.


Originalbild von China Airlines

Hauptspeise war Abalone serviert mit Shiitake Pilze auf Nudelsuppe und Pak-choi. Abalone ist eine chinesische (auch japanische) Delikatesse und ist eine Seeschnecke (auch Seeohr genannt). Es ist muskulöser Fleisch und schmeckt am ähnlichsten wie ein milder Herzmuskel.
Dessert war auch typisch chinesisch und bestand aus gedünsteter Birne mit Kandiszucker sowie Sesam-Bohnen-Küchlein.

Ein Punkt Abzug gibt es für die magere Weinkarte mit nur einem Weißwein.

Entertainment: 4 Punkte
Das Entertainment System war ziemlich gut, hatte aber ein Paar Eigenarten. Die Bedienung war hacksig, vor allem wenn man von einem Menü zum Stammmenü zurück browsen möchte. Die Auswahl war überdurchschnittlich. Ich bin mit hochumstrittenen Film „sound of freedom“ schnell fündig geworden. In den USA hieß es, es sei ein Film für Rechtsradikale. Das habe ich mir angekuckt
und wunderte mich am Ende, warum es so umstritten war. Die Erzählung einer hochsensiblen Geschichte war insgesamt mehr als harmlos.

Sitze/Sitzcomfort: 3 Punkte
Die Collins Aerospace Diamond Business class Sitze sind an sich nicht so schlecht, aber können in gewissen Ausführungen richtig scheiße sein, so wie bei Air Canada. Da engt der Esstisch die Höhe des Beintunnels so sehr, dass man kaum seitlich liegen kann. Dieses schlechte Szenario blieb bei der Ausführung bei CI erspart. Dafür war die Polsterung der Liegefläche in zwei Teilen getrennt (lehne und Sitzbereich). Die Trennung ist genau auf Höhe des Hohlkreuzes und ist trotz Alibi-Matratze so
tief und hart, dass man richtig fett Hohlkreuz davon bekommt. Ein Liegen ohne Schmerzen konnte ich höchstens für 5 Minuten aushalten. Ich haben mich deshalb auf der Seite und Bauch gedreht und konnte satte 9 Stunden pennen.

Crew: 4 Punkte
Crew war aufmerksam und asiatisch höflich. Wünsche und Fragen haben sie stets adressiert und beantwortet. Wie gesagt, hakte der Service hin und wieder, z.B. Essen kam und erst 15 Minuten später das Getränk. Na ja. man kann es definitiv besser machen.

Das macht in Summe 31 Punkte für anteil 202€ (errechnet nach Entfernungsmeilen) des Ticketpreises macht 6,5 € pro Punkt.

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Beim letzten Leg kam doch alles anders als geplant. Erwartet war mein letzter Leg von AMS nach MUC mit KLM. Noch im Flieger und just nach der Landung in AMS habe ich drei Nachrichten von KLM vorgefunden. Mit der ersten wurde mir mitgeteilt, dass meinen Flug storniert wurde, mit der zweiten wurde ich auf den nächstmöglichen Flug nach MUC umgebucht und mit der dritten erhielt ich das e-Ticket per E-Mail. KLM hat mich auf Lufthansa umgebucht, denn es war der nächste Flieger von AMS nach MUC und hob gegen 13:40 ab. Die nächste KLM-Maschine flöge erst um 15:20. Toller Service von KLM. Da bin ich dankbar, denn das Wetter draußen war ein Desaster: Eisnebel. Man konnte regelrecht nichts sehen. Immer noch in CI Flieger sitzend, habe ich die Buchungsnummer hergenommen und konnte bei in der LH App einchecken und mein Bordingpass erhalten. Somit geht es in Runde 6: AMS-MUC mit der Lufthansa.

Flughafen: 5 Punkte
Lange bevor es Vielflieger gab, war der Amsterdamer Flughafen Schiphol eine Legende. AMS ist der beste Transit-Flughafen in Europa, alles in einem Gebäude. Man kann unabhängig von der Allianz und von der Fluggesellschaft immer ohne großartig darüber nachzudenken „umsteigen“. Alle Gates sind fußläufig erreichbar. Seitdem Schiphol die moderne Gepäck-Scanner installiert haben, läuft es bei der
Secu. wie am Schnürchen.

Lounge: 4 Punkte
Mit mehr als 5 Stunden zum Totschlagen in AMS war ein Lounge hopping drin. Im Schengen-Bereich wechselte ich von der *A Lounge zu der Aspire Lounge und anschließend war ich in der KLM Crowne Lounge. Alle waren grundsolide bis gut. *A und Aspire haben sogar das gleiche Catering und das gleiche Essensangebot. Lounges waren alle rappelvoll, denn die Witterungsbedingungen haben für
viele verspäteten und gestrandeten Passagieren gesorgt. In der Crowne Lounge habe ich erfahren, dass mein LH Flieger sich um eine Stunde verspätet.


*A Lounge in AMS (Shengen)


Aspire Lounge in AMS (Shengen)

Boarding: 0 Punkte
Pünktlich zu der neuen Boardingzeit war ich am Gate. Ziemlich schnell war zu erkennen, dass es irgendwas nicht stimmt. Hektik beim Gate-Personal, Zeit verging und verging und kein Zeichen, dass es gebordet wird. Markenzeichen für Lufthansa beim Boarding (egal wo auf dieser Welz): Hektik und Null Kommunikation. Die Passagiere wurde nervös und stapelten sich regelrecht unmittelbar vor dem Gate.

Mittlerweile startete das Boarding beim KLM Flieger, der planmäßig 2 Stunden nach meinem LH Flug nach München starten sollte.

Mit zusätzlichen 45 Minuten Verspätung startete endlich das Boarding bei der LH Maschine. Es herrschte eine Stimmung fast wie bei einer Schlägerei: Gedränge, Geschimpfe. Die Gate Agenten begnügten sich damit das Boarding anzugkündigen und meinten, eine einzige Ansage reiche aus, damit die gereizte Meute die Reihenfolge versteht und es folgeleistet. Es herrschte Chaos und
das Boarding dauerte verhältnismäßig lange. Jetzt aber geht los, oder? Denkste! Ich saß in Reihe 1 und habe mitgekriegt, dass es irgendwas nicht stimmte. Die FA gestikulierten nervös und waren gereizt und die Pilotin stürmte sogar zwischendurch aus der Cockpit raus zum Gate. Es vergingen weitere lange Minuten und in bester Lufthansa Manieren zog man es vor, nichts zu kommunizieren,
also wirklich nichts, nicht mal eine Ansage, dass es doch länger dauern könnte.
Erinnert ihr euch an den KLM Flieger, der planmäßig zwei Stunden später als LH AMS verlassen sollte? ich konnte über Flightradar verfolgen, wie dieser gerade in München und ohne Verspätung landete, während ich mit der Sch***hansa in AMS auf dem Boden hockte, ohne jegliche Info.
Irgendwann und mit mehr als dreistündigen Verspätung hob die Maschine endlich ab.

Onbord service: 2 Punkte
Der Service begrenzt sich bei solchen innereuropäischen Flügen lediglich auf das Essen-servieren. Mehr ist nicht drin. Auch da gewinnt man den Eindruck bei der LH, dass die FA das zum ersten mal machen. sehr langsam servieren sie die Essentablets einzeln und dann erst danach kommen sie mit dem Getränkewagen herum. Bei vollbesetzten 5 Reihen in der Business class haben so
einige schon längst aufgegessen, bis sie überhaupt was zum Spülen angeboten bekommen. Ich wartete zwanzig Minuten, bis ich endlich ein stilles Wasser bekommen habe. Auf die Frage: „Was haben Sie für Weißwein“ hat die FA geantwortet „weiß ich nicht, muss ich gucken“. Wow!
Bei allen anderen Airlines in diesem Bericht wird man vor dem Start nach dem Getränk gefragt, so dass dieser mit dem Essen serviert wird. Nicht bei der Lufthansa, da wird dir was unbekanntes serviert, nachdem du aufgegessen hat.

Essen: 1 Punkt
„Tasting Heimat“ sollte um einen Werbeslogan erweitert werden „Es wird das gegessen, was auf dem Tisch kommt“. Es gibt keine Auswahl, keine Information zum Essen sondern das kalte Essen wird dir wie ein Überraschungsei auf dem Mini Plastik-Tablet serviert und natürlich mit der obligatorischen trockenen Meteoritensemmel. Heute war irgend ein trockenes Hühnchen-Brust Stücke mit irgend eine gerührtes kaltes Avocado-Dingens dran, Kaltspeise natürlich (Zeigt her euer Essen in der Business Class - #531 von Emmanuel). Neben mir saß ein HON, das dieses Essen fast ohne zwischendurch zu atmen regelrecht verschlungen hat. Natürlich ohne Getränk dabei, völlig überbewertet. So ein HON verschlingt vermutlich 100 Tasting Heimats im Jahr und gilt als die beste Kompostieranlage und Tasting Heimat Vernichtungsmaschine der Lüfte.

Entertainment: 0 Punkt
Es gab nüschts, also zero points.

Sitze/Sitzcompfort: 1 Punkt
Für den Standard Economy Sitz in der Business Class gibt es standardmäßig einen satten Punkt.

Crew: 2 Punkte
Crew war bemüht. sie haben ihr Programm abgespult, waren dabei nicht sonderlich fix. Eigentlich 3 Punkte aber es gibt einen Punkteabzug für diese Durchsage vor dem Abflug „wir entschuldigen uns für die Verspätung, verursacht durch mehreren Gründe, die so viele sind, dass ich sie jetzt nicht nennen kann.“??? Danke für diese sehr beruhigende Durchsage. Da fühlt man sich besser und sicherer.

Insgesamt hat die Lufthansa für ihre grandiose Leistung ganze solide 15 Punkte gesammelt (9 Punkte waren für Flughafen und Lounge). Mit dem anteiligen Preis eines Prämientickets von lediglich 14€ macht das 90 Cents pro Punkt, ganz unwissenschaftlich und subjektiv.

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Lasst uns das Ergebnis dieser Schlacht zusammenfassen:

  • Emirates, 34 Punkte, Preisleistungsverhältnis 29€ pro Punkt
  • Cathay (Langstrecke), 31 Punkte, Preisleistungsverhältnis 12,5€ pro Punkt
  • Cathay (Kurzstrecke), 31 Punkte, Preisleistungsverhältnis 2,4€ pro Punkt
  • Philippines Airlines (Kurzstrecke), 25 Punkte, Preisleistungsverhältnis 2,4€ pro Punkt
  • China Airlines, 31 Punkte, Preisleistungsverhältnis 6,5€ pro Punkt
  • Lufthansa (Kurzstrecke), 15 Punkte, Preisleistungsverhältnis 0,9€ pro Punkt

Somit ladies and gentelmen haben wir einen Sieger und der heißt die Lufthansa ( :champagne: :clinking_glasses:): mit absolut miesem Service aber bei einem unschlagbar niedrigen Preis von 14€ schafft der Kranich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis und entscheidet die BC Battle für sich, ganz unwissenschaftlich und subjektiv.
Wer sich auf LCC Niveau bewegt, gewinnt auch in bester LCC völlig verdient und uneinholbar: die Lufthansa Business class, ladies and gentelmen. Ich gratuliere herzlichst, ganz unwissenschaftlich und absolut subjektiv.

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Und ich habe noch den Witz drüber gemacht.

Danke für Deine Berichte!
Sie waren trotzt der Subjektivität und der fehlenden wissenschaftlichen Referenzen (:wink:) interessant und schön zu lesen.

Beim letzten musste ich dann auch noch köstlich Lachen.
Wenn ich nicht schon gewusst hätte, dass Du @sonni369 kennst. Sonst hätte ich ja glatt gedacht, dass er zufällig als HON neben Dir sass :smiling_face:

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Du hast aber schon eine sehr gute Intuition.
Die Berichte sind wirklich sehr subjektiv und ich bemühe mich nicht um was anderes.

Ich denke @sonni369 René ist kein HON, sonst würde ich es nicht wagen darüber zu scherzen. Der HON neben mir war deutlich älter als ich und René und ich war wirklich erstaunt und teilweise besorgt, wie schnell er sein Essen gemampft hat.