Beim letzten Leg kam doch alles anders als geplant. Erwartet war mein letzter Leg von AMS nach MUC mit KLM. Noch im Flieger und just nach der Landung in AMS habe ich drei Nachrichten von KLM vorgefunden. Mit der ersten wurde mir mitgeteilt, dass meinen Flug storniert wurde, mit der zweiten wurde ich auf den nächstmöglichen Flug nach MUC umgebucht und mit der dritten erhielt ich das e-Ticket per E-Mail. KLM hat mich auf Lufthansa umgebucht, denn es war der nächste Flieger von AMS nach MUC und hob gegen 13:40 ab. Die nächste KLM-Maschine flöge erst um 15:20. Toller Service von KLM. Da bin ich dankbar, denn das Wetter draußen war ein Desaster: Eisnebel. Man konnte regelrecht nichts sehen. Immer noch in CI Flieger sitzend, habe ich die Buchungsnummer hergenommen und konnte bei in der LH App einchecken und mein Bordingpass erhalten. Somit geht es in Runde 6: AMS-MUC mit der Lufthansa.
Flughafen: 5 Punkte
Lange bevor es Vielflieger gab, war der Amsterdamer Flughafen Schiphol eine Legende. AMS ist der beste Transit-Flughafen in Europa, alles in einem Gebäude. Man kann unabhängig von der Allianz und von der Fluggesellschaft immer ohne großartig darüber nachzudenken „umsteigen“. Alle Gates sind fußläufig erreichbar. Seitdem Schiphol die moderne Gepäck-Scanner installiert haben, läuft es bei der
Secu. wie am Schnürchen.
Lounge: 4 Punkte
Mit mehr als 5 Stunden zum Totschlagen in AMS war ein Lounge hopping drin. Im Schengen-Bereich wechselte ich von der *A Lounge zu der Aspire Lounge und anschließend war ich in der KLM Crowne Lounge. Alle waren grundsolide bis gut. *A und Aspire haben sogar das gleiche Catering und das gleiche Essensangebot. Lounges waren alle rappelvoll, denn die Witterungsbedingungen haben für
viele verspäteten und gestrandeten Passagieren gesorgt. In der Crowne Lounge habe ich erfahren, dass mein LH Flieger sich um eine Stunde verspätet.
*A Lounge in AMS (Shengen)
Aspire Lounge in AMS (Shengen)
Boarding: 0 Punkte
Pünktlich zu der neuen Boardingzeit war ich am Gate. Ziemlich schnell war zu erkennen, dass es irgendwas nicht stimmt. Hektik beim Gate-Personal, Zeit verging und verging und kein Zeichen, dass es gebordet wird. Markenzeichen für Lufthansa beim Boarding (egal wo auf dieser Welz): Hektik und Null Kommunikation. Die Passagiere wurde nervös und stapelten sich regelrecht unmittelbar vor dem Gate.
Mittlerweile startete das Boarding beim KLM Flieger, der planmäßig 2 Stunden nach meinem LH Flug nach München starten sollte.
Mit zusätzlichen 45 Minuten Verspätung startete endlich das Boarding bei der LH Maschine. Es herrschte eine Stimmung fast wie bei einer Schlägerei: Gedränge, Geschimpfe. Die Gate Agenten begnügten sich damit das Boarding anzugkündigen und meinten, eine einzige Ansage reiche aus, damit die gereizte Meute die Reihenfolge versteht und es folgeleistet. Es herrschte Chaos und
das Boarding dauerte verhältnismäßig lange. Jetzt aber geht los, oder? Denkste! Ich saß in Reihe 1 und habe mitgekriegt, dass es irgendwas nicht stimmte. Die FA gestikulierten nervös und waren gereizt und die Pilotin stürmte sogar zwischendurch aus der Cockpit raus zum Gate. Es vergingen weitere lange Minuten und in bester Lufthansa Manieren zog man es vor, nichts zu kommunizieren,
also wirklich nichts, nicht mal eine Ansage, dass es doch länger dauern könnte.
Erinnert ihr euch an den KLM Flieger, der planmäßig zwei Stunden später als LH AMS verlassen sollte? ich konnte über Flightradar verfolgen, wie dieser gerade in München und ohne Verspätung landete, während ich mit der Sch***hansa in AMS auf dem Boden hockte, ohne jegliche Info.
Irgendwann und mit mehr als dreistündigen Verspätung hob die Maschine endlich ab.
Onbord service: 2 Punkte
Der Service begrenzt sich bei solchen innereuropäischen Flügen lediglich auf das Essen-servieren. Mehr ist nicht drin. Auch da gewinnt man den Eindruck bei der LH, dass die FA das zum ersten mal machen. sehr langsam servieren sie die Essentablets einzeln und dann erst danach kommen sie mit dem Getränkewagen herum. Bei vollbesetzten 5 Reihen in der Business class haben so
einige schon längst aufgegessen, bis sie überhaupt was zum Spülen angeboten bekommen. Ich wartete zwanzig Minuten, bis ich endlich ein stilles Wasser bekommen habe. Auf die Frage: „Was haben Sie für Weißwein“ hat die FA geantwortet „weiß ich nicht, muss ich gucken“. Wow!
Bei allen anderen Airlines in diesem Bericht wird man vor dem Start nach dem Getränk gefragt, so dass dieser mit dem Essen serviert wird. Nicht bei der Lufthansa, da wird dir was unbekanntes serviert, nachdem du aufgegessen hat.
Essen: 1 Punkt
„Tasting Heimat“ sollte um einen Werbeslogan erweitert werden „Es wird das gegessen, was auf dem Tisch kommt“. Es gibt keine Auswahl, keine Information zum Essen sondern das kalte Essen wird dir wie ein Überraschungsei auf dem Mini Plastik-Tablet serviert und natürlich mit der obligatorischen trockenen Meteoritensemmel. Heute war irgend ein trockenes Hühnchen-Brust Stücke mit irgend eine gerührtes kaltes Avocado-Dingens dran, Kaltspeise natürlich (Zeigt her euer Essen in der Business Class - #531 von Emmanuel). Neben mir saß ein HON, das dieses Essen fast ohne zwischendurch zu atmen regelrecht verschlungen hat. Natürlich ohne Getränk dabei, völlig überbewertet. So ein HON verschlingt vermutlich 100 Tasting Heimats im Jahr und gilt als die beste Kompostieranlage und Tasting Heimat Vernichtungsmaschine der Lüfte.
Entertainment: 0 Punkt
Es gab nüschts, also zero points.
Sitze/Sitzcompfort: 1 Punkt
Für den Standard Economy Sitz in der Business Class gibt es standardmäßig einen satten Punkt.
Crew: 2 Punkte
Crew war bemüht. sie haben ihr Programm abgespult, waren dabei nicht sonderlich fix. Eigentlich 3 Punkte aber es gibt einen Punkteabzug für diese Durchsage vor dem Abflug „wir entschuldigen uns für die Verspätung, verursacht durch mehreren Gründe, die so viele sind, dass ich sie jetzt nicht nennen kann.“??? Danke für diese sehr beruhigende Durchsage. Da fühlt man sich besser und sicherer.
Insgesamt hat die Lufthansa für ihre grandiose Leistung ganze solide 15 Punkte gesammelt (9 Punkte waren für Flughafen und Lounge). Mit dem anteiligen Preis eines Prämientickets von lediglich 14€ macht das 90 Cents pro Punkt, ganz unwissenschaftlich und subjektiv.