Sri Lanka Reisebericht

Hallo zusammen,
ich versuche Euch heute mal nach Sri Lanka mitzunehmen. Es war zwar nicht mein erster Besuch dort, allerdings das erste Mal mit langstreckenunerfahrenen Freunden und mit Familie und daher war alles gut vorgeplant und vorbereitet und so kann ich Euch etwas im Zeitraffer mitnehmen. Wie immer erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vieles ist meine Ansichtssache bzw. Geschmacksache und muss nicht jedem gefallen. Also viel Spaß.

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Anreise

Es war ein super Schnapp (TD Deal im Dezember 2023). Wir waren zu fünft, 3 von uns in F und für unsere Freunde, die sonst nur in Europa LCC gewohnt waren, in C. Mit LH ging es nach 3 Umbuchungen (da Fluggerät plötzlich keine F mehr hatte) schlussendlich von AMS über FRA nach Delhi und dort weiter mit SriLankan nach Colombo. Zuerst wäre es die 747-8 gewesen (ich hatte mich schon gefreut), dann würde es von MUC ein A380 (+0,5 hatte sich gefreut). Nun blieb es bei einer A340-600. Anfang Oktober ging es los, der CI in AMS super freundlich. Es wurden auch noch die alten silber-roten FirstClass Umschläge für die Bordkarten ausgehändigt. Die neuen dünnen weißen mag ich nicht besonders. In der *A Lounge bereiteten wir unsere Freunde vor, auf das, was sie erwarten würde. Immerhin das erste Mal C und das erste Mal Langstrecke und das erste Mal nicht LCC. An die Freigepäckmenge hatten sich beide bereits gewöhnt und diese auch ausgenutzt. In FRA leider am Gate am Finger angekommen, also kein Limo Service und am Gate A38 auch ganz weit hinten. Da die Umsteigezeit nur 1,5 Stunden war also der Entschluss die FCL in A aufzusuchen. Leider wurden wir abgewiesen, da diese rappelvoll war und es wurde gebeten, das FCT aufzusuchen. Also raus zum FCT und auch da eine Schlange an der SIKO und rappelvoll. An der Bar hatten wir gerade noch so einen Platz bekommen und die restliche Stunde Essen bestellt, was nach 40 Minuten auch kam.


Als Ente gab es diesmal aus gegebenem Anlass die Geburtstagsente für mich

Auf den Hinweis an unsere PA, dass die wir uns freuen nochmal Porsche zu fahren, wurden wir separat von den 5 anderen Gästen der F (die fuhren im Minivan) aufgeteilt. Wir 3 bekamen einen Porsche und unsere beiden Freunde einen eigenen. Super geklappt – im Schritttempo fuhren wir über das Vorfeld um bisschen zu knipsen. Ausgekippt wurden wir wunschgemäß HINTER dem Flugzeug. So blieb Zeit für Fotos vom A340 und vor den Turbinen.



Flug war gewohnt freundlich, nicht alles war geladen aber unsere Freunde durften 40 Minuten bei uns in der F auf einen Drink inkl. F Vorspeisenteller bleiben. Das war sehr nett und proaktiv angeboten worden.


In Delhi holte uns die PA mit einem Golf-Car ab und brachte uns zuerst zur Transfer SIKO, die fast 1 Stunde dauerte – bei nur 9 Passagieren. Danach erhielten wir als F Gäste Zugang zur Encalm Privée Lounge. Normalerweise bekommt man bei LH ankommend keinen Loungezugang und SriLankan bietet in Delhi auch für C Passagiere keine Lounge an. Bei UL bordet man als C Gast übrigens zuletzt. An Bord angekommen bin ich sofort weggepennt (1 Uhr nachts – 4:30 Uhr unsere Zeit) und erst in CMB wieder aufgewacht.

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Allgemeine Informationen

Zur Einreise braucht man aktuell ein Visum (wenn man über 12 Jahre alt ist), was on Arrival geholt werden kann (teurer) oder vorab online. Für Indien braucht man kein Visum, da TWOV (Transit without Visa), solange man auf einem Ticket gebucht wurde, Gepäck durchgeroutet wird und man maximal 24h im Transit bleibt.

Sri Lanka wird über das Jahr von 2 Monsunen heimgesucht. Von Nordosten Oktober bis Februar und von Südwesten Mai bis Oktober. Der Oktober also grundsätzlich der Monat, wo es einen am meisten erwischen kann. Von unseren 3 Wochen vor Ort hat es immer mal wieder geregnet, im Süden gab es starke Hochwasser und Überschwemmungen, wir hatten jedoch tagsüber nur an einem halben Tag Dauerregen, die restlichen Tage waren trocken, warm, ab und an bewölkt, aber wir hatten echt Glück. Gleichzeitig war es auch Nebensaison und man merkte deutlich, dass gerade wenig Touristen auf der Insel waren. Die Temperatur bewegte sich immer so um die 30 Grad bei einer Dauerluftfeuchtigkeit immer über 90%. Das war anstrengend, aber ich empfand es angenehmer als z.B. in Thailand. Der UV-Index war erstaunlich gering mit 7, das kannte ich von Bali mit dauerhaft 11 anders.

Die Währung ist LKR (1€ ca. 320 LKR Stand Oktober 2024) und der Wechselkurs in der Vergangenheit sehr volatil. Daher werden Kreditkarten sehr ungern oder auch gar nicht akzeptiert, wer weiß schon, wieviel es morgen wert ist? Die Angst vor einer erneuten extremen Inflation wie Frühjahr 2023 ist weiterhin sehr hoch.

Die Menschen sind sehr freundlich, wir haben alle als sehr unaufdringlich kennengelernt. Die Preise für Essen bewegen sich im extremen unteren Bereich. Zu 6 haben wir lokales Abendessen inkl. Getränken zu uns genommen für gesamt zwischen 10 und 12 Euro. Dienstleistungen sind ebenfalls sehr günstig, handeln gehört zum guten Ton. Eintritte sind für Ausländer oft sehr teuer und mangels Akzeptanz von Kreditkarten auch meist in USD angerechnet (mit Wechselkurs 1:1 zum Euro). Daher hatten wir genug Bargeld vorrätig. Aber gegenüber dem Preis für Einheimische bei Eintritten oder Tempeln fühlte man sich oft abgezockt.

Das Land ist zweigeteilt. Im Norden leben Tamile und auf der restlichen Insel Singhalesen. Alle Schilder sind immer dreisprachig (wie auch z.B. in Israel) – hier auf Singhalesisch, auf Tamil und auf Englisch. Vom einstigen Bürgerkrieg merkt man nichts mehr. Sri Lanka ist buddhistisch, das sieht man überall. Es wird auch von Touristen erwartet, sich an die Gepflogenheiten zu halten (also Schuhe aus, Beine und Arme bekleidet und keine Fotos vor Buddhas). Das war für uns kein Problem. Je touristischer bekannt ein Tempel war, desto teurer war er. Unbekanntere Tempel hingegen waren günstig oder sogar kostenfrei.

Singhalesisch ist gar nicht so schwer und sobald man ein paar Brocken kann, eröffnen sich plötzlich Möglichkeiten und man wird eingeladen von völlig Unbekannten. Das hat uns oft weitergebracht.

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Fortbewegung

Der Linksverkehr ist chaotisch. Ich bin auch in Kairo oder Bali gefahren, aber Sri Lanka ist eine Welt für sich. Selber fahren ist auch mit Internationalem Führerschein nicht erlaubt. Man muss in Colombo zur Führerscheinstelle und dort einen nationalen Führerschein erwerben. Ob das nur Kosten sind oder auch irgendwas geprüft wird, weiß ich nicht. Da wir Colombo nicht besuchen wollten, hatten wir auf diese Bürokratie keine Lust. Wir mieteten uns einen Fahrerguide, der deutsch sprach für die gesamte Zeit. Er stand uns mit seinem Van 24/7 zur Verfügung. Im sehr fairen in Deutschland bereits verhandelten Preis war Benzin, Maut, Parkgebühren und Unterkunft des Fahrers und Wasser für jeden Tag inklusive. (Falls Interesse besteht https://travelzeylan.de)


Die Entfernungen wie auch auf Bali nicht zu unterschätzen, wir haben immer einen Schnitt von 40 km/h als Grundlage genommen und sind damit gut gefahren. Außer wo die Autobahn langführt, hier geht es deutlich schneller voran.

Vor Ort gibt es diverse Uber-ähnliche Dienste zu vernünftigen Preisen. TukTuks gibt es mit Taxameter und ohne. Als Grundregel war 100 LKR für den 1. Kilometer und ab dann 50 LKR pro weiterem. Als Tourist sollte man immer vorher handeln, denn gerade in Touri Hotspots wird man auch schnell übers Ohr gehauen. Ist uns nicht passiert, aber wir haben davon gehört. Außerdem gibt es bunte Busse (mit A/C und ohne) die ein sehr dichtes Netz auf der Insel abdecken. Ca 1- 2€ pro 50km ohne A/C.

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Zentralregion

Die 1. Hälfte haben wir etwas außerhalb von Kandy in der bergigen Zentralregion verbracht. Wir haben dazu eine Villa gemietet (Villa Sole 80€ pro Nacht inkl. Frühstück für 5) mit 4 Schlafzimmern, 2 Bädern und privatem Pool umgeben von unberührtem Dschungel. Im Garten wurden Chili und Pfeffer angebaut, sowie Bananen und Holzäpfel. Der Eigentümer wohnte nebenan (war sehr diskret) und bat täglich Frühstück an (inklusive) oder auch Abendessen zu fairen Preisen (ca. 7€ pro Hauptgericht).






Zahntempel Kandy
Hauptattraktion für Einheimische und Touristen ist der Zahntempel. Hier wird ein Backenzahn Buddhas als Reliquie aufbewahrt. Durch einen goldenen Tunnel gelangt man in den Tempelkomplex. Der Zahn wird unter 7 goldenen Dagobas in einem verschlossenen Schrein aufbewahrt. Der Schrein wird 3x täglich geöffnet, damit die Pilger ihm huldigen können. Wir waren ca. 1 Stunde vor diesem Zeitpunkt vor Ort und man konnte vor Massen kaum noch treten. Für die Öffnung selbst sind wir in den Tempelkomplex nach draußen gegangen – waren uns zu viele Menschen.






Botanischer Garten Kandy
Kleiner Abstecher für die Mädels …



Bei Hunger zwischendrin ein Bäckerei TukTuk

Kandy-Tänze
Jeden Abend finden an 2 verschiedenen Kulturzentren der Stadt die berühmten Kandy Tänze statt. Für kleines Geld (7 Euro) kann man in 2 Stunden verschiedene Tänze ansehen, die es so nur im Kulturgut von Kandy und Umgebung gab und gibt. Spannend, die Musik jedoch (typisch indische Quietschmusik) war nicht unser Fall und nervte irgendwann. Die Darbietung selbst war jedoch sehr spannend.


Sri Mathamariam
In Matale gibt es 2 bekannte Hindutempel. Der eine ist von Straße kaum zu übersehen, hat er doch einen 35m hohen goldenen Turm mit 80 lebensgroßen Hindu-Götterfiguren.



Unweit davon ist etwas versteckter nochmal ein solcher Tempel zu finden.


Ridi Viharaya
Dieser Tempel liegt absolut abseits jeglicher Touristenströme und kostet keinen Eintritt. Der Hauptmönch selbst führte uns durch den Tempel mit seinem 8m liegenden Buddha, lud uns zum Tee ein und segnete uns. Eine kleine Spende haben wir trotzdem in den Klingelkasten beim Herausgehen gelegt.






Dambulla UNESCO Weltkulturerbe
Der buddhistische Tempelkomplex in Dambulla begrüßt seine Besucher auf Höhe Straßenniveau mit dem Goldenen Tempel, der ein Museum darstellt. Im Berg darüber befinden sich ca. 80 Höhlen, von denen in 180m Höhe (erreichbar über VIELE Stufen) fünf große Höhlen für Besucher geöffnet sind. Die Statuen und die schönen Wandmalereien direkt auf der nackten Felswand stammen aus dem 1. Jh. Eintritt war übrigens für alle Besucher gleich – ca. 2,50€.







Sigiriya – Löwenfestung UNESCO Weltkulturerbe
Das Highlight schlechthin für einheimische und ausländische Touristen. Der Unterscheid besteht im Eintrittspreis 35 USD (online günstiger) für uns oder umgerechnet 1,20€ für Einheimische. Auf dem 200m hohen Vulkanmonolith befindet sich eine alte Königsfestung. Der Eingang wurde vor 2000 Jahren von einem Löwenkopf bewacht, von dem heute nur noch die Tatzen vorhanden sind. Es war massig viel los, an der Treppe nach ganz oben standen wir etwa 1 Stunde bei sengender Hitze an. Oben belohnte jedoch uns Aussicht und ein starker kalter Wind.





Studenten auf Klassenfahrt

Auf dem Weg nach unten kommt man auf halber Höhe an den Wolkenmädchen (Fotos sind streng verboten, eine Missachtung wird mit 2 Tagen Beugehaft bestraft) vorbei, das sind heute 22 von ehemals 500 Wandfresken von barbusigen Frauen.



(Bild mit freundlicher Unterstützung J. Heidrich)

Anuradhapura UNESCO Weltkulturerbe
In dieser alten heiligen Königstadt befindet sich das vielleicht größte Pilgerziel des Landes, ein Bodhi Baum aus Indien, unter dem Buddha Erleuchtung gefunden haben soll. Ein Zweig des Baumes kam hierher nach Sri Lanka. Tausende Menschen pilgern täglich hierher und neben uns gab es nur wenige Touristen. Eintritt wurde keiner verlangt.




In die alte Königsstadt selbst, die mehrere Hektar groß ist, gibt es 4 Zufahrtswege, wo die Eintrittstickets (je 35 USD online etwas günstiger) kontrolliert werden. Neben alten verfallenen Palästen sind vor allem mehrere traditionell weiße Dagoba’s (auch Stupa oder Pagode genannt) zu bewundern. Hier steht mit 81m auch die höchste Dagoba Sri Lankas.



Bei einer weiteren Dagoba aus dem 3. Jh. wurde der weiße Putz nicht mehr aufgetragen. So sieht man sehr eindrucksvoll, dass die Dagobas aus tausenden von Ziegelsteinen erbaut wurden.

Am Rande der Stadt befindet sich noch ein kleiner Felstempel. Auf den Felsen kann man hochklettern und hat somit nochmal einen schönen Überblick auf die ehemalige Königsstadt.


Kokosnuss am Straßenrand 0,80€


Ambuluwawa Tower
Heute war leider der erwähnte halbe Tag Dauermonsunregen. Da es der letzte Tag in der Zentralregion vor unserem Umzug in den Süden war, hatten wir keine Möglichkeit den Tag noch zu schieben. Auf ca. 1000m Höhe mitten im Dschungel befindet sich Sri Lankas verrücktester Turm. Der Anstieg ist für normale PKW zu steil, somit läuft man die 4km (machen viele) oder nimmt eines der extrem überteuerten TukTuk – so wie wir.

Am Fuße des „Bergs der Einheit“ stehen eine christliche Kirche neben einem Hindutempel und einer Moschee. Der schneeweiße Turm ist 55m hoch und wird nach oben immer schmaler. Auf die letzte Stufe passt nicht mal ein Fuß. Bei schönem Wetter muss die Aussicht sicherlich top sein, wobei wir uns bei guter Sicht sicherlich nicht bis oben getraut hätten.





Bei schönem Wetter sieht es so aus
Sri Lanka Tourist Board
(Mit Einverständnis des Sri Lanka Tourist Board)

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Südküste

Etwa zur Hälfte zogen wir in den Süden um nach Tangalle. Durch die Autobahn kamen wir sehr schnell voran. Auch hier wieder in eine Villa (CJ’s House – 90€ pro Nacht inkl. Frühstück für 5) mit 4 Schlafzimmern und 4 Bädern und Pool. Das Grundstück teilten wir uns mit knapp 10 Pfauen, mehreren Affen (hatten Angst vor uns und waren eher scheu) einigen Streifenhörnchen und diversen Vogelarten.



Hinter dem Haus gab es einen „Privatstrand“. Er war nicht zugänglich von der Straße und nur von den 5 Häusern neben uns durch die Hintertür zu betreten. Natürlich waren Einheimische Fischer drumherum immer mal am Strand, aber keine Touristen. Aber auch keine Infrastruktur.


Die Südküste ist deutlich touristischer und gefühlt auch preisintensiver. Und es gab eine Menge Russen an den öffentlichen Stränden.

Strände
Wir haben natürlich auch diverse Strände ausprobiert an der Südküste. Das Wasser war warm ca. 25 Grad und der Sand feinsandig ohne jegliche „Verunreinigung“ also keine Algen, keine Steine, aber auch kaum Muscheln. Durch die aktuelle Monsunzeit war das Meer aber auch unruhig mit starken Unterströmungen und sehr hohen Wellen. Baden war immer gut möglich (es gibt auch geschützte Strände) aber an Schwimmen war nicht zu denken. Für Surfer jedoch, die immer irgendwo da waren, ein wahres Paradies.



Ceylon Tee
Wenn man schon mal auf Sri Lanka ist und man gleichzeitig auch Teetrinker ist, dann ist der Besuch einer Teefabrik obligatorisch. Wir hatten auf Rat unseres Fahrers eine besucht, die uns tatsächlich Einblick in die aktuelle Produktion gewährte. Arbeitsschutz war natürlich typisch asiatisch nicht vorhanden. Es war spannend, die Erklärungen interessant, die Maschinen alt und dann gab es auch Tee zum Probieren. Alles war kostenfrei und da wir sowieso Tee kaufen wollten, kauften wir auch. Die Preise waren erstaunlich günstig und zum Vergleich zum Supermarkt ca. 10% höher. Das war okay für uns, denn das Erlebnis selbst war unbezahlbar.





Little Adams Peak
Für Wanderer ist der Adams Peak sicherlich eine schöne Herausforderung. Der war jedoch von der Anfahrt einfach zu weit für uns. Also entschieden wir uns für den Little Adams Peak. Gegen 2 Uhr fuhren wir los, kamen 5 Uhr am Fuße an und kletterten ca. 45 Minuten die letzten 200m Höhenmeter nach oben. 5:55 Uhr wurden wir mit einem bewölkten Sonnenaufgang belohnt, kein roter Sonnenball, aber dennoch stimmungsvolles Licht. Hat sich gelohnt.



Ella
Es war somit auch nur ein Katzensprung nach Ella, bekannt für die 9 Arches Bridge. Normalerweise kann man auf der Mauer sitzen, wenn der Zug nur 1 Meter neben Dir vorbeifährt. Diese Woche waren jedoch Dreharbeiten für einen Bollywood-Film auf der Brücke und alles sehr weit abgesperrt. Unser Fahrer identifizierte sofort einen singhalesischen Superfernsehstar am Set, den er mal gefahren hatte und brachte uns ans Set. Keine Ahnung, wer das war, aber hunderte ältere Damen in Sonntagssaris standen am Zaun und wollten ein Autogramm.





Uda Walawe Nationalpark
Sri Lanka hat verschiedene Nationalparks, die grob gesagt jeweils mit unterschiedlichen Tierarten aufwarten. Wir haben uns für den nicht so bekannten Uda Walawe NP entschieden, da dieser sehr bekannt für seine Elefantenherden ist. Wir hatten auch eine Agentur gefunden, die zum einem uns einen privaten Jeep angeboten hat (ohne andere Gäste) einen fairen Preis in welchem der Parkeintritt und Wasser inkludiert war und eine Sichtungsgarantie gab, sonst Geld zurück. Wir haben nicht zu viel erwartet und waren im Endeffekt positiv überrascht. Es war anders als zu den Safaris in Afrika – wir haben geschätzt über 100 Tiere gesehen, einige kamen so nah ans Auto, dass wir streicheln konnten, was nach Aussage des Guides zwar verboten ist und so gut wie nie vorkommt. Wir kamen bis auf 1 Meter an die Herden heran und fühlten uns nie in Gefahr. Neben den Elefanten haben wir auf unserer 4 Stunden Tour Mungos, Störche, Pfauen, Termiten, Affen, verschiedene Vögel, Pelikane, Warane, Büffel und Krokodile gesehen. Tolles Erlebnis.






Wewurukkanale
Dieser Tempel bietet den größten Sitz-Buddha Sri Lankas. Auf den Turm dahinter kann man steigen und so dem Buddha über die Schulter schauen.




Matara Duwa Beach Tempel
Letztes Jahr war der Tempel auf einer Insel noch durch eine Seilbrücke zu erreichen. Als ca. 80 Personen auf ihr standen, brach sie einfach weg. Niemand wurde verletzt. Die neue Brücke wurde in 14 Tagen erbaut.






Galle
Die niederländische Festungsstadt versprüht europäischen Charme.






Unweit davon befindet sich die buddhistische japanische Pagode für den Frieden in der Welt.




Nicht viel weiter der Wellentempel, der seinem Namen alle Ehre machte.




Und abschließend noch der Yatagala Tempel mit seinem 12 Meter hohen stehenden Buddha.




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Abreise

Irgendwann war die Zeit dann auch zu Ende und es musste zurück gehen. Der Schalter von UL in CMB wird eigentlich erst 2h vor Abflug besetzt. Wir waren schon 3h vorab da und mussten warten. Irgendwann erbarmte man sich unser und nahm unsere Koffer ca. 2,5 Stunden vorab an. Der CI dauerte jedoch 20 Minuten. Mit dem Durchrouten der Koffer bis AMS im Interlining hatte man dann doch größere Probleme. Aber irgendwie klappte es. UL hat 2 Lounges in CMB, eine Transferlounge (für Statusgäste und Transfergäste – eher nicht so gut lt. Diversen Bewertungen) und die Serendib Lounge nur für C Gäste. Diese war sehr groß und leer. Verschiedene warme Speisen brachten Abwechselung und wurden ständig nachgefüllt.


An Bord nach BOM (Mumbai) dann trotz 2h Kurzstrecke ein sehr leckeres Catering auf Reckliner Sitzen in einer 2-2 Konfiguration.


In BOM machten wir einen planmäßigen Stopover (war schon zu oft hier, daher keine Fotos gemacht).

Dann ging es nach einer völlig überfüllten Adani Lounge im A350 der LH (geplant war der Sprinter von Philippines, wurde dann 1 Tag vorher auf LH regulär getauscht – schade) nach MUC in C. Solides Produkt, nur der Sitz von +1 leider INOP (Sitz hatte keine Luft). Umgesetzt auf einzigen freien C Sitz, dazu 20.000 Meilen und 200€ Kompensation. War okay, da ja Nachtflug und wir haben alle durchgepennt.

Kleine Anekdote zum Schluss und wieder mal typisch M&M: Die Meilengutschrift war nur halb so hoch, wie erwartet. Klar, für den Anteil DEL CMB BOM mit UL wird keine Gutschrift gewährt. Das dieser Anteil aber 50% ausmachen soll, das halte ich für Blödsinn. Tickets sind bereits bei M&M eröffnet, bisher aber noch keine Reaktion. Mal sehen.

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Ich bin in Sri Lanka vor einigen Jahren selbst gefahren. Der Mietwagen war bei einem lokalen Vermieter gebucht, der die erforderliche lokale Fahrerlaubnis einfach zur Wagenübernahme mitgebracht hatte. Soweit so gut.
Es war tatsächlich dann ein ziemliches Drama (außer auf der Autobahn), da die Straßen sehr schlecht waren, der Verkehr die Hölle und fast nix lesbar, also in lateinischen Buchstaben, ausgeschildert war.
Handy als Navi war auch teilweise nicht hilfreich, da die Anweisungen oftmals nicht eindeutig waren („Turn right“ ?! Hm, jetzt sofort in eine kleine wuselige Straße, oder doch eher erst ein Stück weiter in eine größere?, Flughafen auf dem kurzen Stück aus Negombo trotzdem fast nicht auffindbar, man braucht einen enormen Orientierungssinn und Mut zur Lücke…)

Fazit: Dort würde ich auf keinen Fall nochmal selbst fahren. Bali war schon gewöhnungsbedürftig, aber zu glauben, ich können in Sri Lanka selbst fahren, war ein klarer Fall von Selbstüberschätzung… :sweat_smile:

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Danke für den ausführlichen Bericht, René. Wir hatten eine sehr ähnliche Route 2017 gemacht und es ebenfalls sehr genossen. Tolles Land!

Strandurlaub haben wir an der Ostküste gemacht, weil es dort weniger russen-touristisch als im Süden und Westen ist. Geht aber natürlich nur in der richtigen Saison, wie von dir beschrieben.

Hättest du vorher was gesagt, hätte ich den Kontakt zu unserer Führerin herstellen können. Die aus Oschatz ausgewanderte Astrid!

Fahrer fand ich auf Sri Lanka auch wirklich angenehm; eigentlich jede Straße wird mal 5spurig zwischendurch oder man wird zwischen zwei so uralt Bussen aus Indien eingeklemmt. Und die Fahrer waren eigentlich fast alle mal in den Emiraten tätig und sind daher sehr serviceorientiert. Unser Minibus hat uns überall direkt vor dem Ausgang wieder abgeholt - perfekt klimatisiert natürlich. Wie gesagt, lieben Dank für deinen Bericht - macht bei mir sehr glückliche Reiseerinnerungen wieder präsent.

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Danke für das Angebot wegen Astrid. Ich wollte jedoch absichtlich einen deutschsprachigen Einheimischen Fahrer und keinen Guide, der immer mitkommt. Mein Singhalesisch ist ganz gut, aber nicht so gut, dass es völlig reichen würde - daher der Einheimische Fahrer für den Notfall …
Aber schön, wenn Du Dich in den Bildern erinnerungstechnisch wiederfinden konntest :slight_smile:

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Wow, super toller und ausführlicher Bericht. Vielen Dank dafür! Der Bericht kommt wirklich genau zur richtigen Zeit. Ich habe mich mit meiner Frau gerade vor ein paar Tagen über dieses Reiseziel unterhalten, nach dem im Flieger von Edelweiss in deren Bordmagazin dieses Reiseziel groß promoted wurde. Wir haben bisher einen großen Bogen um Indien / Srilanka gemacht, da wir im privaten Umfeld auch einige sehr unschöne, um genauer zu sein, ziemlich eklige Berichte über Erfahrungen in Indien in Punkto Hygiene gehört hatten. Jetzt gehen wir das ganze aber doch an!

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Hi Claudio,
das freut mich sehr. Wie gesagt, wir haben uns wohl gefühlt. Auch in Indien. Hygiene darf man in solchen Ländern nie genau hinsehen, gilt aber nicht nur für Indien, auch Lateinamerika und Indonesien u.a. Daher sind wir immer gut vorbereitet (Typhus, Tetanus, Hepatitis Impfungen und vor Ort „Koch es, Schäl es oder vergiss es“) und auch vorsichtig. Und bisher hat es uns nie erwischt, Pharaos Rache oder Bali Belly hat uns nie erwischt. Mein persönliches Rezept, Raki, Arak, Ouzo o.ä. helfen nach dem Essen gut beim „Aufräumen“ im Bauch :slight_smile:

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Lieber @sonni369 Ganz herzlichen Dank für den ganz ausführlichen, tollen und offenen Reisebericht, der mir den Novembersonntag erhellt hat.
Wahnsinnig spannendes Reiseziel!

(Eine kleine Bemerkung, weil Du sonst immer „smileys“ auf die Gesichter setzt, was ich gut finde: im allerletzten Bild ist (Deine +0,5?) unversmileyt)

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Schön, dass er Dir Freude gemacht hat und Danke für den Hinweis. Hatte beim 1. Rutsch auch schon 1 nicht gesmileyt. Ihr ist es eigentlich egal, und das Bild ist nur im Halbprofil - sie steht gerade hinter mir und sagt, sie erkennt sich nicht … :rofl:

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Hi Sonni,

vielen lieben Dank für den tollen Reisebericht und die schönen Bilder!
Habe alles gelesen und werde es mir wieder aufrufen, wenn ich über Weihnachten und Sylvester dort bin.

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Lieber René,
Auch von mir ganz herzlichen Dank für deinen ausführlichen spannenden Bericht. Ich reise seit 20 Jahren nach Sri Lanka bin jetzt sogar den Winter über ein paar Monate im Land, weil ich es hier so schön finde und es so günstig ist, was ich an Heizkosten in Deutschland einspare reicht mir hier fast zwei Wochen zum Leben.

Trotzdem habe ich noch durch deinen Bericht noch neue Ideen bekommen, was ich mir noch anschauen könnte.

Wo hast du denn Sinhale gelernt? Ich finde es ganz schön schwierig, kann maximal mit meinen Kenntnissen hier etwas einkaufen.

Das mit dem Nationalen Führerschein finde ich auch sehr nervig, gegen eine kleine Gebühr wird der aber auch besorgt. Genauso wie die Verlängerung meines Touristenvisums mich gerade mal 25 $ gekostet hat, zuzüglich zu den 100 $, die die Regierung erhebt. Ich bin hier mit einem Roller unterwegs und erlebe das Land noch mal ganz anders. Selbst Tuktuk fahren, war mir nach zwei Tagen zu anstrengend und ich war auch wesentlich langsamer wie mit dem Roller jetzt, den ich von einem Freund sogar umsonst ausleihen konnte

Leider befürchte ich, dass in der nächsten Zukunft, auch durch die neue Regierung, der Tourismus gnadenlos ausgebaut wird und das Land viel von seiner Authenzität verliert. Daher kann ich jedem, der noch ein einigermaßen ursprüngliches und unverdorbenes Land kennen lernen möchte, empfehlen, Sri Lanka möglichst bald zu besuchen.

Noch ein kleiner Hinweis: Ich bring mir jetzt immer genügend Bargeld mit und tausche das bei den Halb offiziellen Stellen wie Goldhändlern zu einem immer besseren Kurs wie bei der Bank ein. Bargeldabhebungen, selbst mit der DKB Karte, kosten entweder eine Gebühr oder man bekommt einen sehr schlechten Kurs. Dabei ist das umtauschen immer ein Glücksspiel, weil der Währungskurs oftmals mehrfach am Tag wechselt. Ich habe am Anfang 1000 € gewechselt und hatte nach nur eine Woche einen Gewinn von über 100 € gemacht, weil der Kurs gefallen war. Es geht leider aber auch in die andere Richtung.

Liebe Grüße von der Insel des Lächelns!

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Gern doch :slight_smile:

Lieber Bernhard,
Sinhale ist so eine Sprache, die kommt vom Hören und probieren. Ich hab immer den Leuten viel zugehört und es dann einfach probiert, man wird dann schon berichtigt. Aktuell habe ich in Läden, Bäcker oder Restaurants bemerkt, dass ich denen oft ein Lächeln aufs Geischt gezaubert hatte - ich habe mir angewöhnt immer Bitte zu sagen, ein Wort, was ich von Einheimischen selten bis nie gehört hatte.
Ansonsten bin auch ich ein Bargeld Typ und hatte genügend dabei und ja zum Tauschen bin ich auch imme zum Juwelier gegangen :slight_smile:

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Hallo @sonni369 ,
Dein Bericht ist sehr hilfreich.
Wir planen eine Rundreise in Sri Lanka und haben hier ein Komplettangebot (Fahrer, Auto, Hotels, Eintritte) von Travel Zeylan erhalten. Du schreibst, dass Du Deinen Fahrer über die gebucht hast. Man findet nicht wirklich auf Echtheit nachprüfbare Berichte von denen. Daher besteht hier Unsicherheit. Wie klappte Deine Buchung/Abwicklung/Zahlung? War der Kontakt für die Buchung nur per Mail? Wie hast Du Dich abgesichert?
Freue mich auf Deine Rückmeldung.

Moin Timmi,
Travel Zeylan ist ein relativ junges Unternehmen - vielleicht findest Du deswegen nicht so viel brauchbares. Der Chef Anuradha hat bis Corona für Meiers Weltreisen und Eberhard Travel (einige Zeit auch für Kreuzfahrtgesellschaften) gearbeitet. Auch in Deutschland war er eine sehr lange Zeit. Sein Deutsch ist spitze. Mit Corona sind er und ein paar Hanseln nicht mehr benötigt worden und so hat er mit eben diesen die Firma gegründet. Ist ein kleines Gebäude im Hinterhof seines Privathauses im Südwesten Sri Lankas. Die Buchhaltung und somit auch die ordentlich ausformulierten Angebote macht Ursel - eine deutsche Auswanderin. Ursel, er und noch ein anderer können perfektes Deutsch und werden somit als Guide eingesetzt. Die 4 Fahrer können gutes Deutsch, haben es aber nie gelernt und waren nie in Deutschland. Er hat sich nur auf deutschsprachige Gäste spezialisiert, ggf. deswegen so wenig Reviews - wir Deutschen sind ja bekannt dafür, nur zu meckern wenn was schlecht war.
Zu Deinen Fragen:

  • Buchung: Klappte super. Hab gesagt, was ich wollte, Angebot kam, war absolut fair, hab zugesagt und dann ging die Anzahlung raus. Vorsicht, die ist auch die Stornogebühr - solltest also eine Reiserücktritt haben, darauf weist er aber im Angebot deutlich hin. Als Umrechnungskurs wird der tagesaktuelle Kurs genommen vom Angebot und eingefroren. Wenn der Kurs schlechter wird, hast Du trotzdem Sicherheit, wenn es besser wird allerdings ein kleines Währungsrisiko.
  • Abwicklung: ging über Wise, geht fix, geringe Gebühren die sofort eingepreist werden und ist innerhalb von 2 Tagen da (Überweisung oder KK geht leider nicht, da mit SriLanka wegen der in der Vergangenheit oft unberechenbaren Kursen keiner mehr zusammenarbeiten will - momentan ist aber ziemlich stabil)
  • Zahlung: Mit der Anzahlung kommt fix eine Eingangsbestätigung und Info zur Restzahlung. Die kannst Du BAR bei Ankunft und Abholung am Flughafen bezahlen. Wir haben die aber ebenfalls 10 Tage vorab per Wise bezahlt (wollte nicht so viel Kohle dabei haben, da wir für den Rest eh schon viel dabei hatten in Bar)
  • Sicherheit: Travel Zeylan hat immer einen guten Eindruck gemacht, wie auch auf z.B. Bali ist die Mentalität der Singhalesen zwar zu handeln, aber Betrug oder übers Ohr hauen ist dort kaum verbreitet und verpöhnt, denn Gesichtswahrung ist alles
  • Kontakt: Wir hatten per Mail Kontakt und auch per Whatsapp. Da kann man Anuradha auch anrufen, das haben wir im Vorfeld auch gemacht und nochmal ein paar Dinge zu besprechen (+94 741696525)

Wir haben ihn ja auf dem Weg im Büro besucht und dabei neben unserem Fahrer Wasantha die Fahrer Sunil und Dinesh kennengelernt. Dinesh ist gewöhnungsbedürftig. Sunil konnte das beste Deutsch, aber Wasantha war für uns der perfekte Fahrerguide, immer fröhlich, immer pünktlich und zuvorkommend

Viel Spaß auf der Insel :slight_smile:

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